Freitag, 26. März 2010

Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen

Gestern habe ich dem Zoo Gelsenkirchen, neudeutsch Zoom Erlebniswelt, einen Besuch abgestattet. Als Kind regelmäßiger Gast im "alten" Zoo, war ich nach der Neueröffnung vor ein paar Jahren enttäuscht. Damals war nur das Alaska-Areal geöffnet. Hier waren die Gehege dermaßen naturnah gestaltet, dass man von den Tieren letztendlich nur mehr wenig sehen konnte. Nicht das wir uns falsch verstehen, ich bin nicht dafür Tiere in Betonbecken zu sperren. Ich finde naturnahe Gestaltung das Maß aller Dinge im Zoobau, aber die Besucheraussichtspunkte sollten so gestaltet sein, dass man die Tiere noch immer gut beobachten kann. Vorbildlich ist hier mit Sicherheit der Burger Zoo in Arnheim mit seinem gewaltigen Tropenareal.

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Die Zoom Erlebniswelt ist mittlerweile in ihren Endausbaustand mit drei Arealen hineingewachsen, Alaska wird jetzt noch um die Bereiche Asien und Afrika ergänzt. Besonders die neue Afrika-Welt macht die vorjährigen Enttäuschungen wett, die neu gestaltete Grassteppe, schon im alten Gelsenkirchener Zoo ein Prunkstück, ist wirklich sagenhaft geworden. Durch geschickte Anlage sind die Tiere hier wunderbar zu beobachten und es ist schön, verschiedene Pflanzenfresserarten wie Zebras, Gnus und Strauße gemeinsam in einem Gehege zu beobachten. Besonders den lauffreudigen Zebras, zurzeit im vollen Paarungsfieber, scheint die künstliche Savanne mit ihren weiträumigen Auslaufmöglichkeiten sehr zuzusagen. Ein Novum in deutschen Zoos ist die Bootstour durch ein Sumpfareal, sowas kannte ich bisher nur aus einschlägigen amerikanischen Zoos.

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Im Asien-Areal kann besonders das Tropenhaus begeistern, auch wenn nach den wirklich schönen Afrika-Impressionen der Wow-Effekt ein bisschen wegbleibt. Die Tropenhalle ist technisch solide gemacht und die Wege darin schön angelegt, in Größe und besonders Tierbesatz kann sie mit vergleichbaren Anlagen (noch) nicht mithalten.
Alle Areale sind durch stimmige Kulissenbauten bestimmt, auch das für mich in einem deutschen Zoo eine Neuheit. Damit entwickelt sich Gelsenkirchen klar weg vom zoologischen Garten hin zu einem Erlebnis- und Freizeitpark nach amerikanischem Vorbild. Dem einen oder anderen Zoopuristen mag das missfallen, besonders den kleinen menschlichen Besuchern und meisten tierischen Bewohnern scheint das Konzept aber zu gefallen. Wo kann man schon Kodiak-Bären beim Liebesplanschen beobachten? Kaum zu glauben, in den meisten Zoos kennt man sie nur als lethargischen Fellbesatz auf den Beton-Plattformen…

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